Selbsthilfe Ichthyose e.V.

Der Selbsthilfe Ichthyose e.V. ist die einzige Selbsthilfegruppe für diese
seltene, genetisch bedingte Hauterkrankung in Deutschland.

Ganz die Mama; ganz der Papa - dominante und rezessive Merkmale

Ein weiterer möglicher Fall ist, dass ein mischerbig roter Fisch Gefallen an einer (reinerbig) blauen Partnerin findet (Bild 3). Dann wird eine Hälfte (zwei Viertel) der Nachkommen mischerbig rot sein und die andere Hälfte reinerbig blau. Im Gegensatz zu unseren reinerbigen Ureltern haben hier ein roter und ein blauer Fisch rote und blaue Nachkommen.

Schema

Bei unseren Fischen, die mehrere hundert Eier auf einmal legen, können wir mit dieser Betrachtung ziemlich genau sagen, wieviele Fische im Schwarm der Nachkommen rot oder blau sind. Bei Menschen, die meist nur ein, zwei oder drei Kinder haben, ist es Zufall, welche Variante eines Gens an ein Kind weitergegeben wird. Mit dem Beispiel unserer Fische können wir aber abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Kind ein bestimmtes Merkmal erben wird.

Wie bei unseren Fischen funktioniert Vererbung auch beim Menschen. So ist zum Beispiel das Gen für die braune Augenfarbe dominant, das für blaue Augen rezessiv. So können Eltern, die beide braune Augen haben, Kinder mit blauen Augen bekommen. Die Voraussetzung dafür ist, dass beide Eltern mischerbig sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind dann blaue Augen hat, liegt bei einem Viertel.

Ebenso wie alle anderen Merkmale können auch Krankheiten auf diese Weise weitergegeben werden. Ist das Gen, das die Krankheit auslöst, dominant, können Kinder nur erkranken, wenn ein Elternteil ebenfalls unter der Krankheit leidet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind erkrankt beträgt dann 50 %, die Wahrscheinlichkeit, dass es gesund ist, ist aber ebenso groß.

Wird eine Krankheit rezessiv vererbt, kann es passieren, dass beide Eltern Träger des Gens sind ohne selbst krank zu sein oder davon zu wissen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an einer solchen Krankeit leidet beträgt dann 25 %, die Wahrscheinlichkeit, dass es Träger des Gens ist ohne selbst zu erkranken beträgt 50 %. Jemand, der selbst von einer rezessiv vererbten Krankheit betroffen ist, wird gesunde Kinder haben, wenn sein Partner nicht Träger des gleichen Gendefekts ist.


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